Über das Projekt
Love at second sight wurde im November 2023 in Berlin-Kreuzberg eröffnet. Dabei handelt es sich um ein Secondhandladen mit einem finnischen Konzept. Im Geschäft kann man sich eine Kleiderstange mieten und die eigene Kleidung zum Verkauf bringen. Erlaubt sind Damen- und Herrenbekleidung, Schuhe und Accessoires. Eine Alternative für Flohmärkte und das Verkaufen auf Online Plattformen. Man mietet sich eine von 50 Kleiderstangen alleine oder mit jemandem zusammen, wählt den Mietzeitraum aus und wählt zwischen den Varianten Do it yourself oder All Inclusive. Minimum sind 7 Tage, wir empfehlen jedoch 14 Tage. Bei der DIY-Variante macht man alles selber: hängt die Sachen auf, beschriftet und befestigt die Etiketten und macht auch die Preise selber. Bei der All Inclusive-Variante bringt man die Sachen eine Woche vorher zu uns und wir machen alles, auch die Preise. Voraussetzung ist, dass die Sachen im gepflegten und guten Zustand sind und kein Ultra-Fast-Fashion ist. Auf einmal passen im Durchschnitt 40 Sachen auf eine Kleiderstange und darunter 5 Paar Schuhe. Eine Vitrine für Schmuck und Accessoires gibt es auch. Nachfüllen kann man jederzeit. Am Ende der Mietzeit holt man seine nicht verkauften Sachen ab: bei der DIY-Variante am letzten Tag, bei der All Inclusive-Variante packen wir alles zusammen und man hat eine Woche Zeit, die abzuholen. Im Februar wurde dazu unser Pop-Up Store in Zusammenarbeit mit Notes of Berlin in Neukölln eröffnet. Dort gibt es nochmal 32 Kleiderstangen. Der Pop-Up Store sollte ursprünglich bis Ende April gehen, wurde jedoch wegen der großen Nachfrage bis Ende August verlängert. Wir sind immer weit im Voraus ausgebucht, die Kleiderstange muss man sich also immer vorbuchen. Mein Plan ist es, in naher Zukunft weitere Geschäfte in Berlin und anderen Städten zu eröffnen. Später auch noch in anderen Ländern.
Über das Team
Ich bin Lulu Turtiainen, die Gründerin von Love at second sight. Ich bin Finnin und in meiner Heimat ist diese Art von Secondhandläden das Normalste auf der Welt und an jeder Ecke zu finden -sogar auf dem Flughafen von Helsinki. Ich war schon immer der Meinung, dass in Berlin dieses Konzept fehlt und Berlin es braucht. Eigentlich nicht nur Berlin. Ich habe das ganze alleine auf die Beine gestellt. Nach einem Monat, nachdem das Tip Magazin über mein Geschäft berichtet hatte und es über Nacht ein Hit wurde, musste ich mir schnell Hilfe suchen. Meine Mutter und eine Freundin haben mir bei dem Ansturm unter die Arme gegriffen und einen Monat später habe ich schon die erste Person eingestellt. Mittlerweile habe ich mehrere wunderbare Leute im Team, die Teilzeit in beiden Geschäften arbeiten.
Was ihr sonst noch wissen müsst.
Ist das das erste Geschäft in Berlin mit diesem Konzept?
Love at second sight ist das erste Geschäft mit diesem Konzept in Berlin und auch das erste Geschäft mit dem Konzept für Bekleidung für Erwachsene, in Hamburg gibt es nur zwei Geschäfte für Kinderbekleidung.
Was verkauft sich am besten?
Vintage, Y2K (Mode aus den 2000ern) und modern, max. 2 Jahre alt. Dazu schätzen Kunden gute Materialien, wie Leinen, Seide, Wolle und Kashmir. Sportmarken wie Nike, Adidas und Co., egal ob Vintage oder Modern, verkaufen sich immer gut.
Wer macht die Preise bei der All Inclusive-Variante und wonach werden die entschieden?
Die Preise lege vorerst ich allein fest, in Zukunft werde ich meine Angestellten dazu schulen. Ich bin seit 15 Jahren in der Secondhand Branche und habe dazu u.a. einen Bachelor in Fashion-und Designmanagement. Ich kenne mich dementsprechend hervorrangend mit Marken, Materialien, Trends und Preisen aus und lege einen Preis fest, für den das Kleidungsstück gekauft wird und zugleich der Stangenmieter zufrieden ist- eine goldene Mitte also.